05.03.2018. Ganz im Zeichen des Mitgliederentscheids der SPD stand der diesjährige Jahresempfang des Stadtbezirks Bochum-Mitte am vergangenen Sonntag.
Zu Beginn begrüßte der Stadtbezirksvorsitzende Reiner Lehmkuhl im Stadtteilzentrum Q1 die zahlreichen Gäste aus Politik, Bürgerschaft sowie die Vertreter kommunaler Unternehmen. „Das Ergebnis liegt vor. Nun gilt es, im Sinne des Landes und der SPD das Beste daraus zu machen“, kommentierte Lehmkuhl im Rahmen seiner Begrüßung das kurz zuvor bekannt gewordene Ergebnis des SPD Mitgliederentscheids, das sich mehrheitlich für eine Fortsetzung der großen Koalition ausspricht.
Grußworte sprachen danach Karsten Rudolph, Vorsitzender der Bochumer SPD, und der Europa-Abgeordnete Dietmar Köster. Rudolph verwies darauf, dass die SPD als demokratische Partei gestärkt aus dem Mitgliedervotum hervorgegangen sei. Mehr als 200 neue Mitglieder konnte die Bochumer SPD insgesamt schon in 2018 aufnehmen. „Sozialdemokratie ist mehr als eine große Koalition“, so Rudolph. „Nun heißt es, weiter für unsere Ideen einzutreten und für sozialdemokratische Ziele zu kämpfen.“
Dietmar Köster rückte in seiner Ansprache das Thema Europa in den Mittelpunkt seiner Ausführungen: Es gelte, auch in einer großen Koalition sich weiter gegen Lohn- und Steuerdumping in Euopa einzusetzen. Zudem erhob er die Forderung, dass „der SPD-Parteivorstand die gesamte Bandbreite der Partei abbilden muss“.
Hauptredner des Empfangs war der ehemalige Städtebauminister und Staatsminister a.D., Christoph Zöpel. Der ursprünglich als Hauptreferent geladene Michael Groschek musste seine Teilnahme kurzfristig absagen: Er war, wie MdB Axel Schäfer auch, zur Verkündung des Mitgliederentscheids nach Berlin berufen worden.
Zöpel rückte als Vorsitzender der von der Bochumer SPD ins Leben gerufenen Zukunftskommission die Stadt Bochum wieder in dem Mittelpunkt der Betrachtung und brillierte einmal mehr als markanter Redner und Kenner der Stadt.
Sechs Punkte stellte er als entscheidend für die Bochumer Entwicklung heraus. Darunter auch die Struktur der Arbeit: „Für die Stadtentwicklung ist es existenziell zu wissen, wo und in welchen Bereichen die Menschen arbeiten“. Vor dem Hintergrund, dass 80 Prozent der Arbeitnehmer im Dienstleitungssektor arbeiten – von der Reinigungskraft bis hin zum Universitätsangestellten – sei dieses Wissen aber gerade nicht selbstverständlich vorhanden, so Zöpel. Ein anderes Thema seien die sozioökonomischen Faktoren: Zöpel forderte hier mehr Engagement für benachteiligte Stadtteile. Hier müsse man bereits im frühen Kindesalter ansetzen. Vieles sei aber auch auf den Weg gebracht.
Zöpel forderte zum Ende des offiziellen Teils mehr Identifikation mit unserer Stadt: „Wir sollten stolz auf Bochum sein und das, was wir bisher erreicht haben.“